»Stradivari«

Eine fantastische Geschichte mit Humor und einem Hauch von Moral
von Georg Maier.

 

Die aktuell aus dem eigenen Repertoire ganz neue bayerische Geschichte „Stradivari“, in der Autor Georg Maier selbst die mystische Figur Piginani verkörpert, präsentierte die Münchner Iberl-Bühne auf Burg Neuhaus. Unter den Darstellern zeigte sich auch Hansi Kraus in der Rolle eines Instrumentenbauers.
Es war am Freitagabend zugleich der letzte Vorhang für den diesjährigen Kultursommer beim „Theater auf der Burg“. Neben dem ehrlichen und echten Volkstheater steht die Iberl-Bühne für Humor, Situationskomik und Spielfreude. Auch auf Burg Neuhaus hat die Iberl-Bühne seit inzwischen 14 Jahren ein treues Publikum, das sich natürlich dieses Gastspiel nicht entgehen ließ. Vor ausverkauftem Haus machte Walter Reiser deutlich, warum sich die Laienbühne Schorndorf für ihr „Theater auf der Burg“ von den Stücken aus der Feder von Georg Maier und dessen Iberl-Bühne inspirieren lässt. „Sie sind seit 1997 unser Vorbild, Georg Maier schreibt immer wieder tolle Stücke“.
Dann hieß es aber „Vorhang auf“ für die fünf Darsteller und das Stück in der zur Bühne umfunktionierten Werkstatt eines Instrumentenbauers in Mittenwald, zeitlich 1886, dem Todestag von König Ludwig „Zwo“. Da ist einerseits der „geheimnisvolle Herr“ Piginani (Georg Maier), der frei nach Goethe "stets das Böse will und stets das Gute schafft". Hansi Kraus, der die Deutschen in den 1960er Jahren als Lausbube und Pepe, der Paukerschreck, zum Lachen gebracht hat, verleiht bei dieser Iberl-Inszenierung dem schlawinerischen Instrumentenbauer „Moasta“ besondere Gestalt, der sich viel lieber auf der Kegelbahn herumtreibt und sich mit "Hoibscharigen" umgibt, als sich anständig um sein Geschäft zu kümmern. Nicht nur sein begabter Geselle Moses (Florian Freytag), dem eines Tages ein gar wundersames Instrument in die Hände gespielt wird, leidet unter den ständigen Eskapaden des Meisters. Schon bald findet Moses in der Instrumentenbauer-Werkstatt allerdings heraus, dass er mit der "Zaubergeige" mehr Macht hat, als ihm bisweilen lieb ist. Dadurch wird nicht nur Luna, das freche Mündel vom Moasta (Raphaela Hinterberger), sondern auch der "Beutelschneider" bzw. Taschendieb Schlawak´ei (Jörg Herwegh) neugierig gemacht. Letzterer scheint zudem ein Auge auf Luna geworfen zu haben. Die amüsante Geschichte - wieder mal im schon kultischen Iberl-Bayerisch - entspinnt sich dann in gar verzwickte Ecken – mit Humor und einem Hauch von Moral.
Wie bei allen Produktionen von Georg Maier muss man auch bei dieser bayerischen Geschichte schon einigermaßen versiert im Altbairischen sein – und gerade beim Stück „Stradivari“ als Zuschauer auch Mit- und Weiterdenken. Schließlich schreibt Georg Maier, der die Iberl-Bühne vor genau 50 Jahren gegründet hat, ganz bewusst so. Und so verstrickt Georg Maier die Personen bei der Stradivari-Inszenierung einmal mehr mit den bekannten Ingredienzien aus vielfach verknoteten Handlungssträngen, köstlichen Dialekt-Lektionen, musikalischen Einlagen und gelungener Publikumsbeteiligung. Egal wie die von Georg Maier geschriebenen Stücke auch heißen, sie sind immer ein Erlebnis aus bayerischer Mentalität und Lebensphilosophie.

 

Darsteller

Moasta
Instrumentenbauer
Hansi Kraus
Moses
sein Geselle
Florian Freytag
Luna
Mündel vom "Moasta"
Raphaela Maier
Schlawak'ei
Taschendieb
Jörg Herwegh
Piginani
Ein geheimnisvoller Herr
Georg Maier


Zeit und Ort der Handlung

 

1886, Todestag von König Ludwig "Zwo"
Werkstatt eines Instrumentenbauers in Mitttenwald

Bühnenbild Georgia Maier & Jürgen Baier
Kostüme Georgia Maier & Heike Seifert
Inszenierung Georg Maier 

 

 

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